23. Januar 2024

Blähbauch Adé

Blähbauch Adé

Viele Menschen leiden unter Blähungen und Flatulenzen, doch kaum jemand spricht darüber. Erfahren Sie, wie die unangenehme Verdauungsstörung entsteht und wie Sie schmerzhafte Blähungen vermeiden.

Wie entstehen Blähungen?

Im Dickdarm bauen zahlreiche Bakterien Nahrungsreste ab, die der menschliche Darm nicht aufspalten kann. Bei diesem Prozess entstehen Gase. Zudem schlucken wir beim Essen und Trinken Luft. Wenn wir hastig essen und dazu trinken, sammelt sich noch mehr Luft im Bauch an. Auch das Kauen von Kaugummi kann blähend wirken, da dabei nicht nur Luft geschluckt wird, sondern Kaugummis oft auch Süssstoffe enthalten, die blähend wirken.

Wie wirkt sich die Ernährung aus?

Lebensmittel wie Knoblauch, Zwiebeln, Kohl und Bohnen sind dafür bekannt, bei manchen Menschen Blähungen auszulösen. Andere Nahrungsmittel führen hingegen, je nach Person, zu einer unterschiedlichen Gasproduktion. Denn das Mikrobiom, also die Gesamtheit der Mikroorganismen, die im Darm angesiedelt sind, ist so individuell wie ein Fingerabdruck.

Welche Unverträglichkeiten führen zu Blähungen?

Etwa 75 Prozent aller Menschen vertragen mit zunehmendem Alter Milchzucker (Laktose) schlechter. Das liegt daran, dass der Körper mit der Zeit weniger von dem Enzym produziert, das für den Abbau von Laktose benötigt wird. Dadurch wird der Milchzucker von den Darmbakterien abgebaut – mit den bekannten Folgen. Eine Unverträglichkeit kann auch auftreten, wenn die Darmflora nach einer Durchfallerkrankung oder einer Antibiotikabehandlung ungünstig verändert ist. Selbst grosser Stress kann die Zusammensetzung des Mikrobioms beeinflussen.

Welchen Einfluss hat Fruchtzucker? 

Die Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fruktoseintoleranz) ist ebenfalls eine häufige Erscheinung. Fruchtsäfte und Trockenfrüchte weisen viel Fruktose auf. Doch sie ist nicht nur in Früchten anzutreffen: Viele Fertigsaucen wie Ketchup oder Salatdressing enthalten Fruchtzucker. Tatsächlich besteht die Hälfte des Handelszuckers aus Fruktose. Fruktoseintoleranz ist jedoch seltener als Fruktosemalabsorption. Bei der Fruktosemalasborption wird die Fruktose im Dünndarm schlecht aufgenommen, was zu Blähungen führt.

Kann Gluten zu Blähungen führen?

Die übermässige Einnahme von Gluten, dem Klebeeiweiss im Weizen, kann Blähungen zur Folge haben. Wer sich probeweise glutenfrei ernährt und eine Verbesserung feststellt, hat aber nicht unbedingt eine Glutenallergie (Zöliakie). Oft hilft bereits eine Reduzierung des übermässigen Getreidekonsums. Nach einer glutenfreien Phase von drei bis vier Wochen können glutenhaltige Getreideprodukte schrittweise wieder in den Speiseplan integriert werden. So merkt man schnell, ob sie nun besser verträglich sind. Ist dies nicht der Fall, ist ein Bluttest auf Zöliakie bei der Hausärztin oder dem Hausarzt ratsam. Eine Ernährungsberatung könnte ebenfalls hilfreich sein.

Verursachen Ballaststoffe Blähungen?

Ballaststoffe sind entscheidend für einen regelmässigen Stuhlgang. Dazu ist eine tägliche Aufnahme von 30 bis 40 Gramm notwendig, was etwa 250 Gramm Gemüse und 200 Gramm Obst entspricht. Wer seine Zufuhr an Ballaststoffen steigert, sollte vorübergehend mit vermehrten Blähungen rechnen. Der Darm muss sich erst an die Verarbeitung gewöhnen, wovon man sich aber nicht abschrecken lassen sollte. Am besten steigert man die Aufnahme schrittweise.

Warum pupsen manche mehr als andere?

Jeder Mensch furzt zwischen zehn- und zwanzigmal am Tag, um Darmgase loszuwerden. Die Darmflora ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manche haben mehr gasproduzierende Bakterien als andere. Darüber hinaus ist auch die Ernährung von Bedeutung.

Wieso riechen manche Blähungen unangenehm?

Beim Abbau bestimmter Eiweissstoffe entstehen Schwefelverbindungen im Darm. Bereits kleine Mengen davon lassen die Flatulenzen nach faulen Eiern riechen.

Mal laut, mal leise – weshalb?

Die Lautstärke hängt von der Menge der geschluckten Luft, der Fähigkeit des Darms, die Gase umzuwandeln, und der Spannung des Schliessmuskels ab. Eine angespannte Muskulatur erzeugt einen anderen Klang als eine entspannte.

Wann ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll?

Wenn die Blähungen und Flatulenzen belastend sind oder man die Ursache nicht selbst herausfindet, sollte die Hausärztin oder der Hausarzt aufgesucht werden. Verschiedene Tests können helfen, ein Reizdarmsyndrom oder andere Darmerkrankungen auszuschliessen. Insbesondere bei Blut oder Schleim im Stuhl, plötzlichen und anhaltenden Veränderungen im Stuhlgang (Verstopfung, Durchfall oder wechselnd) oder bei ungewolltem Gewichtsverlust sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Wir beraten Sie gerne

Gerne beraten wir Sie in den Medbase Apotheken zu passenden Produkten für die Bekämpfung vom Blähbauch.


Das mag der Darm

#1 Regelmässige Gewohnheiten
#2 Ein stilles «Örtchen»
#3 Stuhlgang nicht verkneifen
#4 Ballaststoffreiche Ernährung
#5 Frische, unverarbeitete Lebensmittel
#6 Genügend Zeit beim Essen
#7 Gut gekaute Nahrung
#8 Ausreichende Wasseraufnahme
#9 Regelmässige Bewegung

 

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