Wissenswertes über Süssholz
- Ursprünglich stammt die Pflanze aus Südosteuropa und Südwestasien. Wegen ihrer vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten wird sie heute auch in anderen Regionen angebaut. Die Wurzel kann nach 3 bis 4 Jahren im Spätherbst geerntet werden.
- Die Wurzel wird unter anderem in schleimlösenden Mitteln bei Bronchialkatarrh oder in Salben gegen Hautprobleme verwendet.
- Ihre entzündungshemmende Wirkung wird bei Verdauungsbeschwerden, Magen-schleimhautentzündungen, Magengeschwüren oder Magenübersäuerung genutzt. Bei stockender Verdauung kommt Süssholz als mildes Abführmittel zum Einsatz. Der Hauptwirkstoff (Glycyrrhizin) ähnelt Kortison und wirkt daher auch bei chronischen Darmentzündungen.
- Bei der Herstellung von Lakritz (Bärendreck) werden die Inhaltsstoffe aus den Süssholz-wurzeln extrahiert und eingedickt. Der Rohlakritz kann bei Hals- und Magen-beschwerden gelutscht werden.
- Süssholz kann als Tee, Süssungsmittel (ca. 50-mal süsser als Zucker), Pulver oder in Form von Extrakten eingenommen werden. Die Wurzel kann auch direkt gekaut werden, was zum Beispiel bei der Nikotinentwöhnung positive Effekte mit sich bringt.
- Auch in der Zahnpflege findet die vielseitige Wurzel Verwendung. Ihre entzündungs-hemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften können vor Bakterienwachstum oder Zahnfleischbluten schützen. Zudem ist ihre Süsse nicht kariesfördernd.
- Bei längerer Anwendung treten die gleichen Nebenwirkungen wie bei Langzeit-Kortisonbehandlungen auf: Bluthochdruck, Wassereinlagerungen (Ödeme) und allenfalls akute Herzrhythmusstörungen. Daher sollte die Einnahme maximal 4 Wochen dauern und die tägliche Dosis 10 Gramm getrocknete Wurzeln (etwa 3 gestrichene Teelöffel) nicht überschreiten. Personen mit Bluthochdruck oder Kaliummangelzuständen sowie Schwangere und Stillende sollten auf Süssholz verzichten.
Illustration: Gabi Kopp
Ein Beitrag der Berg-Apotheke by Medbase in Zürich.
(Nelly Richina)