Sterben Frauen häufiger an einem Herzinfarkt als Männer?
Ja, die Wahrscheinlichkeit, nach einem Herzinfarkt zu sterben, ist bei Frauen höher als bei Männern. Frauen warten häufig länger, bis sie Hilfe suchen, und werden falsch behandelt, weil der Herzinfarkt nicht erkannt wurde. Denn bei Frauen äussern sich die Symptome eines Herzinfarkts oft anders als bei Männern. Der typische Brustschmerz auf der linken Seite, der in den linken Arm ausstrahlt, bleibt meist aus. Dafür zeigen sich Symptome wie Schmerzen im Rücken, im Bauch oder am Kopf, Übelkeit und Erbrechen. Es vergeht zu viel Zeit, bis bei Frauen ein Herzinfarkt erkannt wird – oft kommt Hilfe dann zu spät.
Sind Herzrhythmusstörungen Vorboten eines Herzinfarkts?
Tritt der Herzschlag aus dem Takt, spricht man von Herzrhythmusstörungen. Das Herz schlägt normalerweise regelmässig und je nach Belastung in unterschiedlichem Tempo. Im Ruhezustand eher langsam und bei Anstrengung oder wenn man sich ärgert, schneller. Herzrhythmus- störungen kündigen aber keinen Herzinfarkt an. Der Hauptgrund für einen Herzinfarkt liegt meist in einer verstopften Arterie, welche die Blutzufuhr zum Herzen behindert.
Schadet ein gebrochenes Herz der Gesundheit?
Ja. Extreme emotionale Situationen wie der Verlust einer nahestehenden Person – ob durch Tod oder Trennung – oder Stress können das Broken-Heart-Syndrom auslösen. In der Fachsprache wird es Takotsubo-Kardiomyopathie genannt. Die Symptome ähneln jenen eines Herzinfarkts, einschliesslich plötzlich auftretender Schmerzen, Druck und Engegefühl in der Brust oder Schweissausbrüchen. Die Sterblichkeitsrate liegt bei drei bis fünf Prozent, was in etwa auch der Rate bei einem akuten Herzinfarkt entspricht. In jedem Fall sollte bei starken Symptomen eine Ärztin, ein Arzt oder das Spital aufgesucht werden. Die Unterscheidung zwischen Broken-Heart-Syndrom und akutem Herzinfarkt ist ohne umfassende medizinische und psychosoziale Untersuchung kaum möglich.
Ist der Sprung ins kalte Wasser gefährlich für den Kreislauf?
Wenn der Temperaturunterschied gross ist, beispielsweise das Wasser 18 Grad kalt und die Luft 30 Grad warm, löst der Sprung ins kalte Nass eine Stressreaktion aus. Beim plötzlichen Eintauchen ins kalte Wasser verengen sich die Adern abrupt, und der Blutdruck steigt stark an. Muskelschmerzen und Krämpfe können die Folge sein. Daher ist es wichtig, sich allmählich an die kühle Wassertemperatur zu gewöhnen und sich den verlockenden Sprung ins Wasser zu verkneifen.
Sollten Herzkranke auf Sex verzichten?
Es ist richtig, dass der Blutdruck und die Herzfrequenz beim Sex steigen. Den Sex aber grundsätzlich als gefährlich zu bezeichnen, wäre übertrieben. Generell gilt: Solange keine Atemnot, kein Schwindel und kein stärkeres Druckgefühl im Brustkorb auftreten, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Menschen mit Herzproblemen sollten jedoch das Thema mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, da die Auswirkungen von Sex von verschiedenen Faktoren abhängen, beispielsweise der Art und dem Schweregrad der Herzerkrankung.