(Dr. med. univ. Milada Touzil, Fachärztin für Dermatologie und Phlebologie, Medbase Zürich Wiedikon)
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(Dr. med. univ. Milada Touzil, Fachärztin für Dermatologie und Phlebologie, Medbase Zürich Wiedikon)
Die Schutzfunktionen der Haut sind vielfältig. Das mehrschichtige Organ schützt den Körper vor Hitze, Licht, Verletzungen und Infektionen. Auch die Körpertemperatur wird über die Haut reguliert. Sie bildet die Abgrenzung zur Aussenwelt und verbindet uns gleichzeitig über die Sinneswahrnehmung mit ihr.
Wenn es draussen kälter wird, drehen wir die Heizung auf. Die Innentemperatur steigt, die Luft wird trockener und entzieht der Haut Feuchtigkeit, was häufig zu Juckreiz führt. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Haut mehr Feuchtigkeit benötigt.
Häufiges Duschen, vor allem mit heissem Wasser, schädigt den natürlichen Schutzfilm auf der Haut. Der sogenannte Hydrolipidfilm besteht aus Wasser («hydro »), Fett («lipid») und wasserlöslichen Stoffen. Er bildet eine natürliche Barriere und verhindert, dass die Haut austrocknet und fremde Stoffe eindringen. Ausserdem hemmt er das Wachstum von Bakterien. Ist der Schutzfilm gestört, treten Symptome wie trockene und raue Hautstellen, Austrocknungs-ekzeme oder Juckreiz auf.
Bestimmte Eiweissstoffe in der äussersten Hautschicht spielen beim Erhalt der Schutzbarriere eine wichtige Rolle. Die Haut von Menschen mit Neurodermitis oder einer Neigung zu Allergien produziert erblich bedingt falsche Eiweissstoffe, was häufig zu trockener Haut führt. Die Haut der Betroffenen trocknet bei Kontakt mit Wasser, Chemikalien oder Reinigungsmitteln schneller aus.
Ältere Personen und Menschen mit Allergien oder Neurodermitis leiden häufig unter trockener Haut. Mit zunehmendem Alter produzieren die Talgdrüsen weniger Fett, die Zellerneuerung verlangsamt sich, die Haut wird dünner, und ihr Feuchtigkeitsgehalt sinkt. Dadurch wird die schützende Hautbarriere geschwächt.
Genügend trinken versorgt die Haut mit Feuchtigkeit. Dadurch bleibt sie elastisch. Auch Zink, Vitamin D und B-Vitamine tragen zu einer gesunden Haut bei. Nach dem Duschen sollte der Körper mit geeigneten Salben oder Cremes gepflegt werden. Bewährt haben sich Pflege-produkte mit Harnstoff (Urea) oder Milchsäure. Welches Produkt für die eigene Haut geeignet ist, muss ausprobiert werden. Auch Ölbäder helfen, den Hydrolipidfilm wieder-herzustellen. Zur Hautreinigung verwendet man am besten milde, rückfettende Produkte. Bei rissigen Finger-kuppen oder sehr trockenen Händen hilft es, diese reichlich einzucremen, beispielsweise mit Vaseline, und danach für 20 Minuten Plastikhandschuhe zu tragen. Wer die Nacht zur Hautpflege nutzen möchte, cremt die Hände vor dem Schlafengehen ein und zieht dann Baumwollhand-schuhe an. Die Hautpflege dient in erster Linie dazu, die Haut vor dem Austrocknen zu bewahren. Ist sie bereits gerötet oder juckt sie, war die Vorsorge nicht ausreichend. Bei Haut-entzündungen sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden, damit die betroffenen Stellen mit geeigneten Mitteln behandelt werden können.
#1 Trinken Sie ausreichend. Die Faustregel: 26 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Bei Hitze oder trockener Luft erhöht sich der Bedarf. Wenn Sie genug trinken, ist der Urin hell gefärbt.
#2 Achten Sie auf eine genügende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen.
#3 Stärken Sie die Haut und deren Schutzbarriere durch tägliche Pflege.
#4 Duschen Sie weder zu lange noch zu heiss (maximal 35 Grad).
#5 Baden Sie höchstens zweimal pro Woche. Ölbäder sind Schaumbädern vorzuziehen.
#6 Wenn Sie an Diabetes leiden, sollten Sie besonders auf Ihre Haut achten. Denn kleine Risse, etwa an den Füssen, können rasch zu Infektionen führen.