22. Februar 2024

Kreuzreaktion: von der Pollen- zur Lebensmittelallergie

Kreuzreaktion: von der Pollen- zur Lebensmittelallergie

Über die Hälfte der Heuschnupfengeplagten entwickeln eine Kreuzallergie. Monika Gschwend, geschäftsführende Apothekerin der Medbase Apotheke Jona, erklärt, was es damit auf sich hat und was Sie dagegen tun können.

(Monika Gschwend, geschäftsführende Apothekerin, Medbase Apotheke Jona)

Was sind Kreuzallergien, und wie entstehen sie?

Eine Kreuzallergie – oder eine Kreuzreaktion – liegt vor, wenn eine Person wegen Pollen niest, ihre Augen tränen und sie gleichzeitig auf ein bestimmtes Lebensmittel empfindlich reagiert. Etwa 70 Prozent der Baumpollenallergikerinnen und -allergiker zeigen Kreuzreaktionen auf Nahrungsmittel. Auch bei einer Allergie gegen Gräserpollen können Kreuzreaktionen auftreten, jedoch weniger häufig. Die allergieauslösenden Substanzen sind sich teilweise so ähnlich, dass das Immunsystem die Oberflächenstrukturen
(Epitope) der Allergene nicht mehr unterscheiden kann. Der Kontakt kann über die Schleimhäute von Augen, Nase, Mund oder Lunge erfolgen.

Wie bemerkt man eine Kreuzreaktion?

In den meisten Fällen tritt das sogenannte orale Allergiesyndrom auf. Es beginnt im Mund- und Rachenraum zu jucken, die Zunge fühlt sich pelzig an, und die Mundschleimhaut oder die Lippen können anschwellen. Auch Bindehautentzündungen oder asthmatische Beschwerden sind möglich. Dies ist unangenehm, aber in der Regel nicht gefährlich, solange keine weiteren Symptome auftreten.

Weshalb entwickeln nur gewisse Personen eine Kreuzallergie?

Dies ist noch nicht abschliessend geklärt. Ähnlich wie bei einer einfachen Allergie kann nicht vorhergesagt werden, ob jemand eine Kreuzreaktion entwickeln wird oder nicht. Genetische Veranlagungen sowie Umweltfaktoren spielen eine Rolle. Auch weshalb Allergien und Kreuzreaktionen erst später im Leben auftauchen oder plötzlich wieder verschwinden, lässt sich nicht genau erklären.

Können Kreuzreaktionen vermieden werden?

Wenn eine Allergie bekannt ist und die Möglichkeit einer Kreuzreaktion besteht, kann das Vermeiden des entsprechenden Allergens dazu beitragen, dass keine Kreuzreaktion auftritt. Dennoch wissen wir nicht, ob es zu einer Kreuzreaktion kommt oder nicht. Es ist sicherlich sinnvoll, während der entsprechenden Pollensaison vorsichtig zu sein und den Körper nicht zusätzlichen Herausforderungen auszusetzen. Übrigens: Wird ein Allergen erhitzt, wird es oft besser vertragen.

AllergieCheck

Lassen Sie in Ihrer Medbase Apotheke einen AllergieCheck durchführen.

Die häufigsten Kreuzreaktionen

Birken-, Erlen-, Haselpollen
Kern- und Steinobst (Äpfel, Birnen, Pflaumen, Aprikosen, Kirschen usw.), Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln, Tomaten (roh), Karotten, Sellerie, Mango, Avocado, Fenchel, Kiwi, Litschi

Beifusspollen
Sellerie, Karotten, Fenchel, Artischocken, Kamille, Senf, Dill, Petersilie, Koriander, Kümmel, Anis, Sonnenblumenkerne

Gräserpollen
Erdnüsse, Lupinen, rohe Kartoffeln, Soja, Kiwi, Tomaten

Hausstaubmilben
Crevetten, Hummer, Langusten, Krebse, Schnecken

Latex
Avocado, Banane, Edelkastanien (Vermicelles, Marroni), Kiwi, Papaya, Feige, Paprika

Vogelfedern
Hühnerei (Dotter)

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