Sie möchten mehr zur Dienstleistung AllergieCheck erfahren und wissen, wo diese angeboten wird? Hier finden Sie alle notwendigen Informationen. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Könnten Sie an einer Allergie leiden?
Ein Viertel bis ein Drittel der Schweizer Bevölkerung leidet an einer Allergie. Das sind zwei bis knapp drei Millionen Menschen. Tendenz steigend. Noch um 1900 gab es hierzulande weniger als ein Prozent Betroffene. Es wird vermutet, dass eine bessere Hygiene zu einer Unter-forderung des Immunsystems führt, die im Gegenzug eine überaktive Reaktion auf Allergene zur Folge haben kann.
Das geschieht bei einer Allergie im Körper
Es kommt zu einer Überempfindlichkeitsreaktion. Das Immunsystem stuft Eiweisse, die eigen-tlich harmlos sind, als gefährlich ein und bekämpft diese. Als mögliche Ursachen kommen die genetische Veranlagung sowie Umweltfaktoren in Frage, zum Beispiel wie und wo jemand aufgewachsen ist. Die genauen Mechanismen des Immunsystems sind sehr komplex und noch nicht vollständig geklärt.
Verschiedene Allergiearten
Es werden mehrere Allergiearten unterschieden. Die zwei bedeutendsten sind der Soforttyp und die verzögerte Allergie (Spättyp). Beim Soforttyp kommt es unmittelbar nach dem Kontakt mit einem Allergen zu Beschwerden. Häufig sind Pollen, Früchte oder Medikamente dabei die Auslöser. Zuvor muss jedoch eine Sensibilisierung des Immunsystems durch einen Erst-kontakt mit den auslösenden Eiweissen stattgefunden haben. Dadurch ist es vorbereitet und kann schnell reagieren. Bei einem erneuten Kontakt wird Histamin freigesetzt, was die Durchblutung im betroffenen Bereich erhöht, um unter anderem mehr Abwehrzellen an den Ort des Geschehens zu transportieren. Rötungen, Juckreiz und manchmal auch Schmerzen sind die Folgen. Bei Spättyp-Allergien, wie beispielsweise der Nickelallergie, kommt es erst nach 12 bis 72 Stunden oder sogar später zu einer Ekzemreaktion der Haut, begrenzt auf die Einwirkstelle. Diese langsame Reaktion wird durch andere Immunzellen als bei der Soforttypreaktion ausgelöst.
Manche Menschen haben eine vererbte Allergieneigung. Sogenannte Atopiker leiden oft gleichzeitig oder nacheinander an Beschwerden wie allergischem Schnupfen, allergischer Bindehautentzündung, Asthma, Nesselfieber oder Neurodermitis. Heuschnupfen, Neurodermitis und allergisches Asthma werden mit dem gleichen Gen vererbt.
Behandlung von Allergien
Die Symptome von Allergien können mit Antihistamin- und Kortisonpräparaten in Form von Nasensprays, Augentropfen, Tabletten oder Tropfen gelindert werden. Durch eine spezifische Immuntherapie, oft auch Hypo- oder Desensibilisierung genannt, können Allergien meist erfolgreich abgeschwächt oder gar eliminiert werden. Dabei werden den Betroffenen immer wieder kleine Dosen des Allergens verabreicht, entweder mit Spritzen unter die Haut, mit Tabletten oder mit Tropfen. Die Dosis des Allergens wird nach und nach gesteigert. Dadurch gewöhnt sich das Immunsystem an die Stoffe und bekämpft sie immer weniger.
Allergien professionell abklären lassen
Wird beispielsweise Heuschnupfen nicht behandelt, kann er sich von den oberen in die unteren Atemwege ausbreiten. Atembeschwerden oder Asthma sind mögliche Folgen. Der sogenannte Etagenwechsel kann auch bei einer Tierhaarallergie eintreffen. Liegt eine Medikamenten- oder Latexallergie vor, besteht die Möglichkeit, dass es bei medizinischen Eingriffen im schlimm-sten Fall zu gefährlichen Auswirkungen kommt. Daher ist bei Verdacht auf eine Allergie eine Abklärung sehr zu empfehlen.
Diagnose von Allergien
Um Allergien auf die Spur zu kommen, werden verschiedene Tests eingesetzt.
Provokationstest
Bei diesem Test wird das Allergen geschluckt, eingeatmet oder in direkten Kontakt mit der Haut oder den Schleimhäuten gebracht. Da die Reaktion heftig ausfallen kann, sollte der Test nur von spezialisierten Ärztinnen und Ärzten durchgeführt werden.
Atemtest
Wer an Beschwerden leidet, sollte medizinisch abklären lassen, was dahintersteckt. Intoleranzen können mit Blut- und Gentests, bei Verdacht auf Laktose- oder Fruktoseintoleranz auch mit einem Atemtest bestimmt werden. Beim Atemtest wird der Wasserstoffgehalt gemessen. Überschreitet dieser eine gewisse Konzentration, liegt eine Intoleranz vor.
Hauttest am Arm (Prick)
Beim Pricktest werden Lösungen mit verschiedenen Allergenen auf den Vorderarm geträufelt und die Haut an den entsprechenden Stellen mit einer feinen Nadel leicht angestochen. Mit einem Stift wird gekennzeichnet, wo welche Lösung aufgetragen wurde. Nach 20 Minuten wird die Reaktion beurteilt: Liegt eine Allergie vor, ähneln die entsprechenden Stellen Mücken-stichen. Dieser Test wird verwendet, um Allergien vom Soforttyp aufzuspüren.
Hauttest am Rücken
Hier wird ein grosses Pflaster auf den Rücken geklebt. Dieses ist in kleine Quadrate mit unterschiedlichen Allergenen aufgeteilt. Nach ein bis zwei Tagen wird das Pflaster entfernt. Liegen Allergien vor, bildet sich an den entsprechenden Stellen ein Ekzem. Dieser Test wird verwendet, um Allergien des Spättyps aufzuspüren.
Bluttest
Das Blut wird im Labor auf Antikörper (spezifisches IgE genannt) gegen einzelne Allergene untersucht. So lassen sich Hunderte verschiedene Allergene bestimmen und individuelle Allergiemuster erkennen. Dies erhöht die Chance, das relevante Allergen für eine spezifische Immuntherapie auszuwählen.
Die häufigsten Allergien
- Heuschnupfen (allergische Rhinitis)
- Lebensmittelallergie
- Hausstauballergie
- Kontaktallergie
- Latexallergie
- Tierhaarallergie
- Insektenallergie
- Medikamentenallergie
- Kreuzallergien
Was ist der Unterschied zwischen Allergien und Intoleranzen?
Bei Intoleranzen ist nicht primär das Immunsystem beteiligt. Auslöser sind zu wenig, fehlende oder defekte Enzyme.
Häufige Intoleranzen
Milchzuckerunverträglichkeit (Laktose-Intoleranz)
Bei der häufig vorkommenden Milchzucker-Intoleranz können Nahrungsbestandteile im Dünndarm nicht oder nur unzureichend verdaut und aufgenommen werden. Sie landen geballt im Dickdarm. Dort werden sie von Bakterien vergoren und führen zu Durchfall, Bauchweh und Blähungen.
Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fruktose-Intoleranz)
Der Körper kann nur eine begrenzte Menge an Fruchtzucker verwerten. Wird diese über-schritten, sind Blähbauch, Bauchweh und Durchfall die Folge. Zuckerfreie Bonbons und Kaugummis verstärken das Problem.
Histaminunverträglichkeit
Histamin kommt im Körper, aber auch in gereiften Lebensmitteln wie Käse, Wein, Schinken und Essig vor. Manche Menschen scheinen Histamin nur langsam oder unvollständig abbauen zu können. Das kann zu Juckreiz, Hautrötungen, Kopfweh, Migräne, Asthma, Blutdruckabfall, Schwindel sowie Magen-Darm-Problemen oder gar Herzrasen führen.
Glutenunverträglichkeit (Zöliakie)
Zöliakie ist weder eine Allergie noch eine klassische Intoleranz, sondern eine Unverträglichkeit mit genetischen Ursachen. Sie führt zu chronischen Entzündungen im Dünndarm, die unter anderem Verdauungsstörungen und Mangelerscheinungen auslösen können. Betroffene müssen sich ihr Leben lang glutenfrei ernähren.
Glutensensitivität
Die Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität (englisch: Non Coeliac Gluten Sensitivity, kurz NCGS) wird durch glutenhaltige Getreide ausgelöst. Die Beschwerden ähneln denjenigen bei Zöliakie, sind aber nicht auf den Verdauungstrakt beschränkt. Symptome sind Bauchschmerzen, Haut-ausschlag, Kopfweh, Bewusstseinstrübung und Depressionen. Die Ursache ist noch unklar. Medizinische Tests gibt es noch keine.