Warum tut der Bauch weh?
Bauchschmerzen können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Oft handelt es sich um harmlose Beschwerden wie Blähungen oder eine vorübergehende Verstopfung. Zehn Prozent der Erwachsenen leiden an einem Reizdarm, der Bauchschmerzen verursachen kann. In selteneren Fällen sind schwerwiegende Erkrankungen wie Darminfektionen, ein Darmverschluss oder sogar Darmkrebs die Ursache. Auch Organe wie die Gallenblase, die Leber, die Nieren oder die Bauchspeicheldrüse können Schmerzen im Bauchbereich auslösen. Manchmal entstehen die Schmerzen auch durch Entzündungen in weiter entfernten Organen, etwa einer Lungen-entzündung, oder infolge eines Herzinfarkts.
Was hilft?
In den meisten Fällen sind Bauchschmerzen harmlos und können mit einfachen Hausmitteln gelindert werden. Eine warme Auflage oder Bettflasche entspannt die Muskulatur. Pfefferminztee ist bekannt für seine beruhigende Wirkung auf den Magen. Fencheltee ist krampflösend, kann jedoch bei einigen Menschen Blähungen fördern. Langsam essen, gut kauen und kleinere Mahlzeiten helfen, Verdauungsbeschwerden zu vermeiden. Auch regelmässige Bewegung und ausreichend Schlaf führen häufig zu einer deutlichen Verbesserung. Bei stressbedingten Beschwerden sind Entspannungsübungen ratsam.
Wie reagieren bei plötzlich unerträglichen Bauchschmerzen?
Treten plötzlich starke und unerklärliche Bauchschmerzen auf, sollte umgehend eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Möglicherweise handelt es sich um eine ernsthafte Erkrankung wie eine Blinddarmentzündung oder ein Darmdurchbruch, die sofort behandelt werden muss.
Wie läuft eine medizinische Untersuchung ab?
Die Ärztin oder der Arzt fragt nach der Art sowie dem Verlauf der Schmerzen und tastet den Bauch ab. Wenn die Schmerzen länger anhalten oder die Ursache unklar bleibt, sind gezielte Untersuchungen notwendig: Bluttests zeigen Entzündungen an, während Stuhlproben Aufschluss über Darminfektionen oder -entzündungen liefern können. Bei Verdacht auf Gallen- oder Nierensteine wird häufig eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. In schweren Fällen sind weiterführende bildgebende Verfahren wie eine Magen- oder Darmspiegelung, eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRI) erforderlich.
Wie beeinflusst die Psyche Bauchschmerzen?
Der Darm ist eng mit unserem Nervensystem verbunden, weshalb psychische Belastungen häufig zu Verdauungsproblemen führen. Stress oder emotionale Herausforderungen können den Darm irritieren und Schmerzen verursachen. In solchen Fällen kann eine Psychotherapie helfen, mit den belastenden Erlebnissen besser umzugehen und die Symptome zu lindern.
Was gibt es bei der Ernährung zu beachten?
Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vollkornprodukten, Gemüse und anderen ballaststoffreichen Nahrungsmitteln ist grundsätzlich gesund, jedoch ist Masshalten wichtig. Zu viel Gemüse, Salat oder Obst auf einmal kann den Darm überlasten und zu Blähungen oder Bauchschmerzen führen. Generell genügen ein bis zwei Portionen Ballaststoffe pro Mahlzeit, wobei eine Portion etwa dem Volumen einer Faust entspricht. Der Speiseplan sollte abwechslungsreich sein und der persönlichen Verträglichkeit Rechnung tragen.