21. Dezember 2022

Mit starkem Immunsystem durch die kalte Jahreszeit

Mit starkem Immunsystem durch die kalte Jahreszeit

Viel schlafen, gesund essen, frische Luft, vom Alltag abschalten, lachen, sich bewegen und zur Entspannung noch ein Saunagang – dieses Programm macht es Krankheitserregern schwer.

Jeder Mensch kommt mit Viren, Bakterien und Parasiten in Berührung. Auf Türklinken, im Bus, auf Geldnoten – Krankheitserreger lauern vielerorts und warten nur darauf, ein «Schlupfloch» zu finden, um in den Körper einzudringen und sich zu vermehren. Ein starkes Immunsystem vereitelt die meisten Attacken gleich auf mehreren Ebenen.

Bleiben Sie hydriert

Feuchte Schleimhäute machen Erreger bereits in der Nase und im Mund dingfest. Die Eindringlinge bleiben daran haften, werden ausgestossen oder zerstört. Dazu müssen die Schleimhäute genügend feucht sein. Im Winter halten wir uns vorwiegend in beheizten Innenräumen auf, wo die Schleimhäute schneller austrocknen. Dann ist eine Flüssigkeitszufuhr von 1,5 bis 2 Litern Wasser pro Tag besonders wichtig.

Eine gute Mundhygiene unterstützt den Körper im Kampf gegen Krankheitserreger und Schadstoffe ebenfalls. Putzen Sie die Zähne zwei- bis dreimal pro Tag und gurgeln Sie. Das erschwert es Krankheitserregern, sich im Rachen festzusetzen.

Ein intakter Säureschutzmantel auf der Haut stellt für die Angreifer eine weitere Hürde dar. Zu viel Seife und Kosmetika zerstören die wichtige, körpereigene Bakterienflora auf der Haut. Wer sein Immunsystem stärken will, sollte es daher mit der Körperhygiene nicht übertreiben.

Setzen Sie auf frische Nahrungsmittel

Das Immunsystem besteht aus Abermilliarden Zellen, die auf Abwehr spezialisiert sind. Sie befinden sich auf der Haut, in den Lymphknoten und in der Darmschleimhaut. Zudem zirkulieren sie im Blutkreislauf und erreichen so alle Organe. Manche dieser Zellen bilden Antikörper, die sich an Krankheitserreger heften und helfen, diese zu eliminieren. Andere Zellen sind zum Beispiel darauf spezialisiert, mit Hilfe von Botenstoffen weitere Hilfe aus dem Immunsystem anzufordern oder die Eindringlinge zu vertilgen. Damit die Immunzellen ihre Aufgaben optimal erfüllen können, benötigen sie Mikronährstoffe. Die beste Quelle dafür ist ein Potpourri aus gesunden, frischen Nahrungsmitteln. Insbesondere Gemüse und Obst liefern Vitamine, Mineralien, Antioxidantien und anderes mehr, was die Immunzellen stärkt.

Gehen Sie an die Sonne

Eine tägliche Portion Sonne – je nach Jahreszeit und Breitengrad etwa 5 bis 25 Minuten auf Gesicht, Arme und Beine – trägt zur Bildung von Vitamin D bei. Dieses kann die Haut bis zum Alter von etwa 60 Jahren bei ausreichender Sonnenbestrahlung selbst herstellen. Vitamin D unterstützt unsere Immunabwehr auf vielfältige Weise. Regelmässige Bewegung draussen – auch im Winter – stärkt das Abwehrsystem ohnehin. Sie bringt den Kreislauf in Schwung, fördert zusätzlich die Vitamin-D-Produktion und lässt uns feuchte Luft einatmen. Saunabesuche trainieren die Anpassungsfähigkeit der Blutgefässe, was sich ebenfalls positiv auf das Immunsystem auswirken kann. Die Entspannung tut Ihr Übriges.

Schaffen Sie sich Erholungsinseln

Ein gewisser Stresspegel ist in der heutigen Zeit kaum zu vermeiden und nicht per se schädlich. Wichtig ist jedoch, sich vom Alltagsstress bewusst zu erholen. Dabei kann es helfen, das Smartphone und den Laptop mal links liegen zu lassen, bewusst loszulassen, sich mit Freunden zu treffen und herzhaft zu lachen.

Selbst mit bester Vorsorge lassen sich nicht alle Infekte vermeiden. Bei Kindern unter zwei Jahren sind vier bis zehn Infekte pro Jahr normal, bis zu 13 können es sogar sein, wenn das Kind eine Krippe besucht. Erwachsene erkälten sich meist ein- bis fünfmal jährlich. Häufen sich Infekte oder ziehen sie sich in die Länge, kann das auf ein geschwächtes Immunsystem hindeuten.

So stärken Sie Ihr Immunsystem

#1 Sorgen Sie für ausreichend Erholung.
#2 Gönnen Sie sich genügend Schlaf– ideal sind sieben bis acht Stunden pro Nacht.
#3 Umgehen Sie körperliche Überanstrengung – sie hemmt die Immunabwehr.
#4 Vermeiden Sie chronischen Stress, auch in den Ferien. Manchmal ist es besser, sich daheim zu erholen, als eine aufwendige Ferienreise anzutreten.
#5 Rauchen schädigt nicht nur die Lungen, es behindert auch die feinen Flimmerhärchen, die Schmutz und Krankheitserreger aus den Atemwegen befördern. Holen Sie sich Unterstützung beim Rauchstopp.
#6 Meiden Sie Fertigprodukte, Fastfood und insbesondere Frittiertes.
#7 Essen Sie täglich zwei bis drei Portionen frisches Obst und Gemüse.
#8 Greifen Sie zu Vollkorn- statt zu Weissmehlprodukten.
#9 Achten Sie auf einen gemässigten Alkoholkonsum und nehmen Sie kurz vor dem Schlafen keine alkoholhaltigen Getränke zu sich.
#10 Wenn Sie öfters an Atemwegsinfektionen mit Schnupfen und Husten leiden, kann Ihnen eine spezifische orale Immuntherapie helfen, besser durch die kalte Jahreszeit zu kommen.

Wissenswertes im Umgang mit Infekten

#1 Regeneration unterstützen
Präparate mit Vitaminen und Mineralien wie Eisen und Zink, die zur Immunstärkung angeboten werden, beeinflussen den akuten Verlauf des Infekts nicht wesentlich. Die Spurenelemente und Vitamine werden aber bei starker körperlicher Beanspruchung oder schweren Infekten vermehrt verbraucht und können dann die Regeneration des Immunsystems sinnvoll unterstützen. Bei einer ausgewogenen Ernährung ist eine solche Substitution jedoch meist nicht notwendig.
#2 Keine Antibiotika
Antibiotika sind bei saisonalen Infekten nur sehr selten nötig. Bei guten Abwehrkräften wird Ihr Immunsystem den bakteriellen Infekt üblicherweise innert drei bis sieben Tagen ausreichend bekämpfen – ohne spezielle Medikamente. Bei viralen Infekten zeigen Antibiotika keine Wirkung.
#3 Symptome bekämpfen 
Grippemittel verkürzen den Infekt nicht. Sie können aber unterstützend zur Symptombekämpfung wie bei Schmerzen, Fieber oder Husten eingenommen werden.

Medbase on Facebook
nach oben

Wir verwenden Cookies und ähnliche Technologien, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern, unseren Datenverkehr zu analysieren, Inhalte und Werbung zu personalisieren und Social Media-Funktionen bereitzustellen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.