Medbase Apotheken: Tradition und Innovation
5 Fragen an Peter Lüscher, Geschäftsführer Medbase Apotheken
Viele Apotheken erweitern ihre Dienstleistungen im Gesundheitsbereich. In welche Richtung wollen sich die Medbase Apotheken entwickeln?
Die Medbase Gruppe versteht sich als umfassende Gesundheitsversorgerin mit Augenmass, bei der das Zusammenspiel von Medizin und Apotheke zentral ist. Unser Ziel ist es, unseren Kundinnen und Kunden einen einfachen und unkomplizierten Zugang zur Gesundheitsversorgung zu bieten. Seit 2019 verfügen Apotheken über erweiterte Kompetenzen im Bereich der Abklärung und möglicher Therapien. Für uns ist das bedeutend, denn dadurch ändert sich das Berufsbild der Apothekerin und des Apothekers.
Wie unterstützen die Medbase Apotheken ihre Mitarbeitenden dabei, die notwendigen Kompetenzen für die zahlreichen Gesundheitsdienstleistungen zu erwerben?
Wir bieten schon früh spezielle Stellen für Studierende, damit sie ihre theoretischen Kenntnisse direkt in der Praxis anwenden können. Apothekerinnen und Apotheker, die den FPH-Titel Offizinpharmazie erwerben möchten, profitieren bei uns von umfassenden Programmen mit gezielten Unterstützungsmassnahmen wie interprofessionellen Weiterbildungen und Praktika in Medical Centern. Im Berufsalltag legen wir grossen Wert auf die regelmässige Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden. Dadurch stärken wir die Qualität und die Rolle der Apotheken in der pharmazeutisch-medizinischen Grundversorgung.
Welchen Beitrag kann eine funktionierende interprofessionelle Zusammenarbeit zur Senkung der Gesundheitskosten leisten?
Durch den einfachen Zugang zur Apotheke können viele einfachere Erkrankungen wie Angina oder Ohrenschmerzen nach klar definierten Kriterien in der Apotheke behandelt werden. Ein Arztbesuch ist nicht zwingend erforderlich. Der Einbezug einer Ärztin oder eines Arztes ist jedoch jederzeit möglich. Dieses validierte Vorgehen entlastet das Gesundheitssystem erheblich. Über 90 Prozent der erfassten Fälle konnten in unseren Apotheken abschliessend behandelt werden. Das schafft Kapazitäten in den Medical Centern für komplexere medizinische Behandlungen. Wir befinden uns noch am Anfang dieser spannenden Reise. Durch die positiven Erfahrungen der Bevölkerung werden Medbase Apotheken zunehmend als erste Anlaufstelle wahrgenommen werden.
Welchen Stellenwert werden Online- und physische Versorgung in Zukunft einnehmen?
Die Digitalisierung spielt eine immer grössere Rolle und beschäftigt auch die Medbase Apotheken in vielfältiger Weise. Wir setzen auf das Schaffen von Zugängen, die es ermöglichen, physisch, also wie heute über Standorte, und zukünftig digital medizinische und pharmazeutische Expertise anzubieten. Die Einkaufsgewohnheiten haben sich verändert. Durch den Zusammenschluss mit Zur Rose haben wir eine erfahrene Partnerin mit entsprechenden Erfahrungen und Ressourcen. So können wir gemeinsam Lösungen entwickeln, die dem Bedürfnis der Bevölkerung entsprechen. Ich bin jedoch überzeugt, dass die physische Apotheke, im besten Fall natürlich eine Medbase Apotheke, bei einem akuten Gesundheitsproblem eine wichtige erste Anlaufstelle bleiben wird.
Welche Ziele haben sich die Medbase Apotheken für die nächsten fünf Jahre gesetzt?
Wir möchten, dass sich Kundinnen und Kunden unter der Marke Medbase etwas Konkretes vorstellen können. Das bedeutet für uns eine gewisse Harmonisierung des Sortiments mit Fokus auf Arzneimittel und Gesundheitsprodukte. Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollen wir über verschiedene Kanäle physisch und digital mit unseren Kundinnen und Kunden im Austausch stehen. Wir planen auch, unser Apothekennetzwerk gezielt zu erweitern und junge Menschen für die Berufe in der Apotheke zu begeistern – denn wir brauchen für unsere Aufgaben mehr motivierte Berufsleute. Die Idee der interprofessionellen Rundum-Versorgung werden wir auch in Zukunft mit Leidenschaft weiterentwickeln und unseren jungen Kolleginnen und Kollegen vermitteln.
