Weshalb wir husten
Husten ist ein wichtiger Schutzmechanismus des Körpers. Ausgelöst wird dieser Reflex durch Sensoren an der Oberfläche der Atemwege. Sobald fremde Partikel in die Atemwege gelangen, schlagen die Sensoren Alarm. Durch reflexartige Hustenstösse werden die Fremdkörper mit hoher Geschwindigkeit aus dem Körper geschleudert. Entzündungen in den Atemwegen, Schleim oder aufsteigender Magensaft können die Sensoren ebenfalls reizen und Husten auslösen.
Verschiedene Arten von Husten
Husten kann nach seiner Dauer oder seiner Art eingeteilt werden. Dauert er weniger als drei Wochen, spricht man von akutem Husten. Wenn er länger als acht Wochen anhält, ist es ein chronischer Husten. In der Phase dazwischen, also von der dritten bis zur achten Woche, wird er als subakuter Husten bezeichnet. Eine weitere Möglichkeit ist die Unterscheidung zwischen trockenem Reizhusten und produktivem Husten, bei dem Schleim abgehustet wird.
Husten bei Atemwegsinfektionen
Husten bei Atemwegsinfektionen verschwindet meist von selbst und bedarf keiner besonderen Behandlung. Generell hilft es, ausreichend zu trinken und nicht zu rauchen, da dies die Dauer der Erkrankung verlängern kann. Tee mit Honig, das Einreiben von Brustbalsam oder das Inhalieren mit Kochsalzlösung können unterstützend wirken und die Beschwerden lindern.
Schleimlösende Hustenmittel werden zwar häufig verschrieben, ihre Wirksamkeit ist aber wissenschaftlich nicht ausreichend belegt. Einige pflanzliche Präparate, beispielsweise mit Thymian oder Efeu, können den Husten lindern, aber auch hier fehlen grössere Studien. Diese Mittel sind in der Regel nebenwirkungsarm und können daher von Erwachsenen bedenkenlos ausprobiert werden.
Hustenblocker, sogenannte Antitussiva, können bei trockenem Reizhusten den Nachtschlaf verbessern. Sie sollten jedoch nicht länger als eine Woche eingenommen werden, da der Wirkstoff Kodein leicht zur Abhängigkeit führen kann. In einigen Fällen kann das Inhalieren mit einem Kortisonpräparat sinnvoll sein.
Husten ohne grippalen Infekt
Bei chronischem Husten sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Kommen Warnzeichen wie Luftnot, Brustschmerzen, Herzrasen oder blutiger Auswurf hinzu, ist eine sofortige Abklärung notwendig.
Antibiotika und Husten
Antibiotika sind nur bei bakteriellen Infektionen wirksam. Da über 90 Prozent der Atemwegsinfektionen durch Viren verursacht werden, helfen Antibiotika hier nicht. Sie werden oft unnötig verschrieben und schaden mehr, als sie nützen.