(Lea Broggini, eidgl. dipl. Apothekerin Medbase Apotheke Pfäffikon, Projektleiterin interprofessionelle Zusammenarbeit Medbase Apotheken AG)
Lernen Sie unsere Dienstleistungen kennen und lassen Sie sich in unseren Medbase Apotheken beraten.
(Lea Broggini, eidgl. dipl. Apothekerin Medbase Apotheke Pfäffikon, Projektleiterin interprofessionelle Zusammenarbeit Medbase Apotheken AG)
Wer ein gesundheitliches Problem hat, geht in der Regel in die Hausarztpraxis, bekommt dort ein Medikament verschrieben und holt es in der Apotheke ab. Es ist jedoch sinnvoll, wenn Apothekerinnen und Apotheker enger mit Ärztinnen und Ärzten zusammenarbeiten.
Die Zusammenarbeit von Fachpersonen der Pharmazie und der Medizin ist in Zukunft unverzichtbar. Die Menschen werden älter und leiden an immer komplexeren Krankheiten. Dies erfordert eine intensivere Betreuung. Gleichzeitig fehlen immer mehr Fachkräfte. Es ist deshalb naheliegend, dass Gesundheitsfachpersonen ihre Kompetenzen erweitern, bündeln und Synergien nutzen, um eine angemessene Betreuung sicherzustellen.
Wegen des Fachkräftemangels erreichen die Medical Center und Arztpraxen vor allem in den Wintermonaten oft ihre Kapazitätsgrenze. Patientinnen und Patienten mit akuten, aber unkomplizierten Erkrankungen landen zum Teil im Notfall, weil keine Termine frei sind, oder müssen mehrere Tage auf einen Arzttermin warten. Das Projekt «Triage und Überweisung» von Medbase entlastet Medical Center und Arztpraxen durch die Zusammenarbeit mit Partner-Apotheken. Der Vorteil für die Patientinnen und Patienten: Sie erhalten eine rasche, qualitativ hochwertige und kostengünstige Lösung.
Ruft beispielsweise eine junge Frau beim Medical Center an und berichtet über einen möglichen Harnwegsinfekt, überweist die Medizinische Praxisassistenz die Patientin mit deren Einver-ständnis direkt an eine Partner-Apotheke. Dort führt eine Apothekerin oder ein Apotheker im Beratungszimmer ein Anamnesegespräch mit der Patientin. Die notwendigen Untersuchungen, etwa ein Urintest, werden vor Ort gemacht, um die Verdachtsdiagnose zu stellen. Bei Bedarf kann die Apothekerin oder der Apotheker eine fachärztliche Einschätzung einholen. Je nach Diagnose wird direkt eine Therapie eingeleitet. Die nötigen Medikamente dazu werden in der Apotheke abgegeben.
Nach der Behandlung sendet die Apotheke die Unterlagen zum Fall an das Medical Center, das die Patientin überwiesen hat. So bleibt die Krankenakte lückenlos und das Medical Center aktuell informiert. Innerhalb von sieben Tagen erkundigt sich die Apothekerin oder der Apotheker telefonisch bei der Kundin nach dem Behandlungserfolg.
Apothekerinnen und Apotheker müssen die FPH-Weiterbildung «Anamnese in der Grundversorgung» oder die netCare-Zertifizierung absolvieren, damit sie Behandlungen durchführen dürfen. Bei einem interprofessionellen Workshop, an dem Fachpersonen von Medical Centern und Apotheken teilnehmen, werden gemeinsam Synergiepotenziale identifiziert und Krankheitsindikatoren definiert, bei welchen das Medical Center Patientinnen und Patienten an die Apotheke überweisen kann. Harnwegsinfektionen, Bindehautentzündungen, Ohrenschmerzen, Husten, Halsschmerzen, Hautausschläge und Nebenhöhlenentzündungen sind die bisher häufigsten Indikationen.
Alle Beteiligten profitieren. Patientinnen und Patienten müssen weniger lang auf einen Termin warten und sparen zudem Zeit und Geld. Die Medical Center und Notfallstationen werden entlastet und verfügen über mehr Kapazitäten für komplexe medizinische Fälle. Das Berufsprofil der Apothekerinnen und Apotheker wird erweitert und aufgewertet, was im besten Fall dem Fachkräftemangel entgegenwirkt. Und die Gesundheitskosten können gesenkt werden. Kurz: Die interprofessionelle Zusammenarbeit zeigt das grosse Potenzial der Apotheken in der Gesundheitsversorgung.