Entzündungen im Ohr oder im Gehörgang können sehr schmerzhaft sein und zu starken Beschwerden führen. Oft treten sie im Zusammenhang mit einer Erkältung oder einer Entzündung der Nebenhöhlen auf und beeinträchtigen das Wohlbefinden erheblich.
Verschiedene Bereiche des Ohrs betroffen
Ohrenentzündungen werden in der Regel nach dem entzündeten Bereich eingeteilt. Medizinische Fachpersonen unterscheiden zwischen einer Entzündung des äusseren Ohrs (Ohrmuschel), des Gehörgangs (Otitis externa), des Mittelohrs (Otitis media) und des Innen-ohrs (Labyrinthitis). Eine Gehörgangsentzündung äussert sich häufig durch starke Schmerzen, wenn man an der Ohrmuschel zieht. Eine Mittelohrentzündung ist meist mit Druckgefühl, Hörminderung und Fieber verbunden. Erkrankungen des Innenohrs treten seltener auf, können aber durch anhaltende Hörprobleme und eine Gleichgewichtsstörung besonders belastend sein.
Mögliche Ursachen
In den meisten Fällen wird eine Ohrenentzündung durch Bakterien verursacht. Ein Pilzbefall kommt seltener vor. Vor allem beim Schwimmen oder Baden können Krankheitserreger in den Gehörgang gelangen und eine Infektion auslösen. Auch kleine Verletzungen, die beispiels-weise durch das Reinigen mit Wattestäbchen entstehen, können eine Infektion begünstigen. In-Ear-Kopfhörer steigern das Risiko für eine Entzündung ebenfalls, da sie die Belüftung des Gehörgangs einschränken und die Selbstreinigung stören. Darüber hinaus können Erkält-ungen, Infektionen der oberen Atemwege, Allergien oder chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus die Entstehung einer Entzündung fördern. Typische Symptome sind starke Schmerzen, Fieber und eine Hörminderung.
Ärztlicher Rat
Ein leichter Druck auf den Ohren während einer Erkältung ist meist unproblematisch und bedarf in der Regel keiner weiteren Abklärung. Wenn jedoch starke Schmerzen, Fieber oder Flüssigkeits-austritt aus dem Ohr auftreten, ist ein Arztbesuch dringend erforderlich. Wiederkehrende oder länger anhaltende Beschwerden sollten ebenfalls medizinisch abgeklärt werden. Unbe-handelte Ohrenentzündungen können zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn eine eitrige Flüssigkeit austritt.
Therapiemöglichkeiten
Die Behandlung hängt von der Ursache der Entzündung ab. Häufig werden abschwell-ende Nasensprays eingesetzt, um die Belüftung des Mittelohrs zu verbessern. Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente lindern die Beschwerden und senken das Fieber. In manchen Fällen ist die Einnahme eines Antibiotikums notwendig.
Richtige Ohrenhygiene
Viele Menschen reinigen Ihre Ohren mit Wattestäbchen, obwohl dies mehr schadet als nützt. Statt das Ohr von überschüssigem Schmalz zu befreien, wird das Sekret tiefer in den Gehörgang gedrückt, wo sich ein Pfropf bilden kann. Im entstandenen Hohlraum zwischen Trommelfell und Pfropf finden Krankheitserreger optimale Bedingungen zur Vermehrung.
Das Ohrenschmalz erfüllt eine wichtige Schutzfunktion und wird vom Körper auf natürliche Weise aus dem Gehörgang transportiert. Wenn sich überschüssiges Sekret auf der Ohrmuschel befindet, lässt es sich am sichersten mit einem feuchten Waschlappen entfernen. Die Rei-nigung verstopfter Ohren oder die Entfernung eines festsitzenden Pfropfs sollte von einer Ärztin oder einem Arzt vorgenommen werden.