07. Januar 2025

Allergisch gegen Medikamente? Symptome, Risiken und Vorsorge

Allergisch gegen Medikamente? Symptome, Risiken und Vorsorge

Allergien sind weit verbreitet und betreffen weltweit Millionen von Menschen. Ausgelöst werden sie zum Beispiel durch Pollen, Tierhaare oder Nahrungsmittel. Seltener verursachen auch Medikamente allergische Reaktionen. Erfahren Sie, welche Anzeichen auf eine Arzneimittel-allergie hindeuten und was im Verdachtsfall zu tun ist.

(Text: Jasmin Leutenegger, Geschäftsführende Apothekerin, Medbase Apotheke Volketswil)

Allergie oder Nebenwirkung?

Wenn der Körper empfindlich auf bestimmte Inhaltsstoffe von Medikamenten reagiert, kann eine Arzneimittelallergie vorliegen. In 80 Prozent der Fälle handelt es sich jedoch nicht um eine Allergie, sondern um unerwünschte Nebenwirkungen. Eine Arzneimittelallergie hängt wie jede andere Allergie mit unserem Immunsystem zusammen: Die Immunabwehr reagiert über-empfindlich auf bestimmte körperfremde Stoffe, sogenannte Allergene. Diese können in Pollen oder Nahrungsmitteln enthalten sein oder eben auch Bestandteile von Medikamenten sein.

Wie entsteht eine Allergie?

Das Immunsystem stuft eine eigentlich harmlose körperfremde Substanz als gefährlich ein und bildet Antikörper, um dagegen anzugehen. Dieser Vorgang wird als Sensibilisierung bezeichnet und verläuft in der Regel ohne Symptome. Die Bildung von Antikörpern kann nach einmaligem  oder wiederholtem Kontakt erfolgen. Ab einem bestimmten Punkt kommt es zu einer über-schiessenden Immunreaktion. Antikörper richten sich gegen das Allergen und der Körper schüttet den Botenstoff Histamin aus, der die allergietypischen Beschwerden auslöst.

Während Bestandteile von Pollen, Tierhaaren oder Nahrungsmitteln Allergien eigenständig  auslösen, sind die meisten Inhaltsstoffe von Medikamenten in zu geringen Mengen vorhanden, um das Immunsystem alleine zu aktivieren. Sie können sich aber an körpereigene Proteine binden und so eine Immunantwort auslösen.

Wie lässt sich eine Arzneimittelallergie behandeln?

Die einfachste «Behandlung» besteht darin, das auslösende Medikament zu meiden und Ersatzpräparate zu verwenden. Dabei sollte auch auf ähnliche Wirkstoffe verzichtet werden, da das Immunsystem mit einer Kreuzreaktion reagieren könnte. Zur Linderung der Beschwerden  werden in der Regel Antihistaminika und kortisonhaltige Mittel in Form von Sprays, Salben oder Tabletten eingesetzt. Bei einer besonders schweren allergischen Reaktion oder einem anaphy-laktischen Schock wird zusätzlich zum Kortison Adrenalin verabreicht.

Kann man vorbeugend etwas tun?

Die naheliegendste Massnahme bei einer ärztlich festgestellten Arzneimittelallergie ist, das entsprechende Medikament nicht einzunehmen und stattdessen Arzneimittel mit anderen Wirkstoffen zu verwenden. Zu diesem Zweck erhalten Betroffene einen Allergiepass, in dem die Medikamentenallergie vermerkt ist. Diesen sollte man immer dabeihaben. So ist bei einer notwendigen medizinischen Versorgung sofort klar, dass bestimmte Medikamente oder Wirkstoffe nicht verabreicht werden dürfen.

AllergieCheck

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* Medikamentenallergie nicht inbegriffen


Allergische Reaktionen erkennen

Allergische Reaktionen auf Medikamente treten sofort, nach einigen Stunden oder erst nach einigen Tagen auf. Besonders häufig sind folgende Symptome:

- Gerötete, stark erwärmte Haut
- Hautausschlag
- Quaddelbildung (Nesselsucht)
- Juckreiz
- Schwellung der Schleimhäute
​​​​​​​- Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)

In sehr schweren Fällen, beim anaphylaktischen Schock, leiden die Betroffenen unter Atemnot oder Bewusstseinsstörungen. Auch ein Kreislaufstillstand kann eintreten. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich und erfordert sofortige notärztliche Hilfe.

Wenn Sie bei sich ungewöhnliche Nebenwirkungen beobachten oder sich nicht sicher sind, ob Sie eine Allergie haben, lohnt sich ein Gespräch mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt und gegebenenfalls eine Abklärung im Allergiezentrum.

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